essen-verschwendung-wurstbrot-header

Schluss mit der Verschwen­dung

Wie wir mit intelligenten Lösungen hochwertige Wurst retten können.


Food Waste ist ein riesiges Problem unserer Zeit. Rund 12 Millionen Tonnen Lebensmittel werden weggeschmissen. Aufwändig produziert, verpackt und ungenutzt entsorgt! Es ist gut, dass dieses Thema immer mehr in den Fokus rückt. Auch bei uns Produzenten und dem Handel.

Rund 18% der Lebensmittel, etwa 2,2 Millionen Tonnen, werden schon im Herstellungs- und Logistikprozess vernichtet. Das lässt sich ändern. Und das muss sich ändern! Wie genau wir bei der Wurstproduktion vorgehen können, ohne dabei an Qualität und Genuss Abstriche machen zu müssen, dazu haben wir die relevanten Fakten zusammengestellt.

Alle Themen im Detail

Traurige Bilanz

12 Millionen Tonnen Lebensmittel landen laut BMEL  jedes Jahr im Müll. Eine erschreckende Bilanz! Den prozentual größten Anteil haben Privathaushalte mit knapp 6,1 Millionen Tonnen. Hier wird  zu viel, zu unbedacht eingekauft oder vorhandene Vorräte vergessen. Auch das Mindesthaltbarkeitsdatum wird zu oft als absolutes Ablaufdatum gewertet und Lebensmittel ungeprüft weggeschmissen. Ein Verhalten, dass jeder Konsumierende für sich selbst kritisch hinterfragen und verbessern kann. 

Auf Platz 2 folgt schon die Lebensmittelproduktion. Hier werden jährlich rund 2,2 Millionen Tonnen frisch hergestellter Ware direkt entsorgt. Das hat unter anderem auch produktionstechnische Gründe. Bei Wurstwaren beispielsweise bleiben beim Slicen immer Abschnitte übrig, die immer noch im Müll landen, wenn keine Akzeptanz seitens der Partner besteht. Doch das muss nicht sein.

Unnötige Schlachtungen vermeiden

Lebensmittel sollte man möglichst vollständig und effizient nutzen. Denn vom Acker, in den Stall und bis auf den Teller werden viele Ressourcen verbraucht wie zum Beispiel Wasser, Dünger oder Energie. Bei tierischen Produkten spielen zudem auch ethische Aspekte eine Rolle. Niemand will ein Tier umsonst töten. Jedoch: Rein rechnerisch werden in Deutschland mehrere zehntausend Schweine jedes Jahr wegen der ungenutzten Abschnitte quasi „weggeschmissen”. 

Das muss sich dringend ändern! Und dafür gibt es in der Wurstherstellung bereits intelligente Lösungen, wie man die Verschwendung reduzieren kann: die nachhaltige Wiederverarbeitung.

Lösung Wiederverarbeitung

Eben noch der Teil einer appetitlichen Brühwurst, im nächsten Moment schon reif für die Abfalltonne? Die beim Slicen (Aufschneiden) von Wurstprodukten technisch bedingt entstehenden Wurstrandstücke (sog. Kappen) sind qualitativ genauso frisch und hochwertig wie die Brühwurst, die aufgeschnitten, verpackt und in die Supermärkte ausgeliefert wird. Doch statt im Kühlschrank landen sie meist im Müll.

Die gute Nachricht: Es gibt technische Methoden, dieses Gut nachhaltig weiter zu nutzen, durch Wiederverabeitung. Hier wird von den Kappen die Wurstpelle entfernt, die Brühwurst einer genauen optischen Kontrolle unterzogen, wieder gewolft und mit einer neuen Charge Brühwurst vermischt. Auf diese Weise könnte die Verschwendung von mehreren Millionen Tonnen Fleisch vermieden werden.

Spitzenqualität

Die Vorgaben in der Lebensmittelindustrie sind streng, gerade was die Verarbeitung von Fleisch- und Wurstprodukten angeht. Regelmäßige Kontrollen sorgen für Transparenz, verlässliche Qualität und vor allem Lebensmittelsicherheit. Deshalb ist eine Wiederverarbeitung der Abschnitte unter den entsprechenden Bedingungen aus Hygiene- und Qualitätsgründen gar kein Problem.

Bis zu 3 % Anteil an wiederverarbeiteten Fleischerzeugnissen sind nach den Leitsätzen der Deutschen Lebensmittelbuch-Kommission derzeit erlaubt, damit Brühwurst weiterhin das Prädikat „Spitzenqualität” tragen darf.

– beim maschinellen Aufschneiden in der Herstellungsstätte anfallen,

– in der Herstellungsstätte ohne Zeitverzug weiterverarbeitet werden,

– mindestens den Qualitätsanforderungen an das Endprodukt genügen und

– keinen Einfluss auf die besonderen sensorischen Eigenschaften des Endproduktes ausüben

Für Verbrauchende macht diese Wiederverarbeitung geschmacklich keinen Unterschied. Die Brühwurst ist frisch und aromatisch – ein Genuss ohne Abstriche!

Perspektiven

Die Wiederverarbeitung von Abschnitten, ist eine sinnvolle Methode, den so wertvollen Rohstoff Fleisch möglichst umfassend zu nutzen und wenig wegzuwerfen. Viele Produzenten gehen bereits diesen Weg und viele Händler sind von der Qualität dieser auch in Spitzenqualität erhältlichen Produkte überzeugt. Allerdings noch nicht alle.

Hier ist es wichtig, weiterhin noch mehr Aufklärungs- und Überzeugungsarbeit bei allen Marktteilnehmern zu leisten. Denn nur gemeinsam schaffen wir es, die Verschwendung von hochwertigen und aufwändig hergestellten Lebensmitteln konsequent weiter zu verringern. Im Sinne eines nachhaltigen Umgangs mit dem wertvollen Gut Fleisch.

Diesen Artikel teilen auf: