Wie kommt die Wurst aufs Brot?
Vom Ferkel zur fertigen Wurst ist es ein weiter Weg, auf dem es noch einiges zu tun ist. Wir bei The Family Butchers haben es uns auf die Fahnen geschrieben, Grundlegendes im deutschen Fleisch- und Wurstmarkt zu verbessern. Aber es ist auch nicht ganz einfach. Denn der Kreis der Beteiligten ist groß. Wer macht eigentlich unsere Wurst? Wer verdient daran? Und wie können Verbraucher Einfluss darauf nehmen, damit Wurst wieder mehr Wertschätzung erfährt? Schauen wir mal genauer hin.
Die wichtigsten Stationen auf einen Blick
Erzeuger: Der Aufwand in der Ferkelproduktion ist sehr hoch, die Preise sind niedrig. Hier mehr Nachhaltigkeit in Sachen Tierwohl und Umwelt zu realisieren, braucht neue Wege der Vernetzung und Vermarktung. Stichwort: Regional und partnerschaftlich.
Mastbetrieb: Mastbetriebe kaufen die Ferkel und ziehen sie bis zur Schlachtreife auf. Auch sie stehen unter dem Druck, die Forderungen von NGOs, Politik und nicht zuletzt Verbrauchern zu erfüllen. Auch das in erster Linie eine Frage des Geldes. Bessere Haltung braucht bessere Preise.
Schlachthof: Heute herrscht eine hocheffiziente Monokultur großer Schlachtbetriebe und Zerleger mit ihren bekannten Problemen: die seinerzeit viel diskutierten Werksverträge, zum Teil schlechte Arbeitsbedingungen und zu wenig Tierwohl. Auch hier können regionale oder sogar mobile Angebote die Verhältnisse verbessern.
Veredler/Wursthersteller: Derzeit gibt es in Deutschland etwa 1.500 verschiedene Wurst- und Schinkenprodukte. Entsteht hier Masse oder Klasse? In Kooperation mit Landwirten kann ein neues Qualitätsbewusstsein entstehen. Voraussetzung: Die Ware lässt sich verkaufen.
Handel: Angebot und Nachfrage bestimmen die Preise. Aber nur, was der Handel anbietet, wird für die breite Masse der Einkäufer auch sichtbar. Verschiebt sich hier der Fokus von der eigenen Marge hin zu mehr Nachhaltigkeit, kann viel bewegt werden.
Verbraucher: Über 80 % der Deutschen genießen regelmäßig Wurst und Schinken. Das Bewusstsein für mehr Nachhaltigkeit wächst, aber noch ist der Preis oft das Entscheidungskriterium am Supermarktregal. Dabei haben gerade sie es mit ihrer Wahl in der Hand, etwas zu ändern.
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